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Dietmars Drachenseite

Ford Tri-Motor mit Schwimmern

Da ich begeisterter RC-Wasserflieger bin, durfte natürlich die Ford Trimotor von KAVAN nicht in meinem Hangar fehlen. Glücklicherweise ergab sich zufällig, dass ich diesen Flieger freundlicherweise von der Firma KAVAN für einen Testbericht zur Verfügung gestellt bekam.
Hier ist nun der lediglich ums Vor- und Nachwort gekürzte Bericht:

Bau- und Flugbericht

Bausatz Der ARF-Bausatz, der sehr sorgfältig verpackt ausgeliefert wird, macht einen durchdachten Eindruck. Sämtliche Depronbauteile sind in Luftpolsterfolie eingewickelt, so dass Transportbeschädigungen praktisch ausgeschlossen werden können. Der Vorfertigungsgrad ist nahezu optimal, dennoch gibt es einiges zu Bauen.
Bemerkenswert ist neben der fertig aufgebauten und bereits mit Querrudern versehenen dreiteiligen Tragfläche der fast vollständig aufgebaute Rumpf. Es müssen eigentlich nur noch die RC-Anlage und die beiliegenden Motoren eingebaut werden.

Trotz des hohen Vorfertigungsgrades muss aber noch ein bischen gebastelt werden, was aber dank der sehr gut bebilderten Bauanleitung recht einfach fällt. Alle noch verbleibenden Handgriffe werden durch leicht verständliche Bilder und kurze, prägnante Texte erklärt, so dass eigentlich keine Fragen mehr offen bleiben.

Der Bau macht Spass und motiviert, da alles recht schnell und unproblemamtisch vorangeht. Wenn man gemütlich an die Sache heran geht, kann man den Flieger an zwei bis vier Wochenenden zusammengebaut haben. Jedenfalls ist von Seiten KAVAN wirklich an alles gedacht worden: selbst eine Ausrichthilfe für die Motorgondel- bzw. Schwimmer-Montage liegt bei und sorgt auch bei wenig Bauerfahrung für absolut gerades und symetrisches Bauen.

Motorgondel Interessant an dem Flieger ist die Motorenanlage: drei 280er Motoren mit Scale-Propellern geben ausreichend Schub. Am Drehzahlsteller werden sie über das schon fertig zugeschnittene, mitgelieferte dreifach-Y-Kabel parallel betrieben.
Vor dem Verlöten der Kabel mit den bereits entstörten Motörchen, werden diese jeweils mit einem GfK-Motorspant verklebt und anschliessend in die schon vorgefertigten Motorgondeln, bzw. den Rumpfbug geschraubt. Der Motorsturz, wie auch der Seitenzug des mittleren Motors sind durch diese Konstruktionsart nachträglich noch perfekt einstellbar.
Wirklich ein Ohrenschmaus ist der relativ leise aber sehr wohlig und voll klingende Dreimot-Sound, der bei nahen Vorbeiflügen mit seinen leichten Schwebungen für viel Freude sorgt.

Akkueinbau Im Inneren des Rumpfes geht es recht geräumig zu. Für alle RC-Komponenten ist ausreichend Platz vorhanden. Der Flugakku kann je nach Bauart vertikal oder horizontal eingebaut werden. In jedem Fall bleibt er und die restlichen RC-Komponenten durch die grosse Bodenklappe leicht zugänglich, so dass später ein Akkuwechsel sehr leicht fällt.

Die Leitwerksservos finden sehr übersichtlich Platz und übertragen ihre Kraft mittels Bowdenzüge zum Seiten- bzw. Höhenruder.
Für die Querruder werden zwei Servos benötigt, da sie, wie bei grösseren Modellen üblich, direkt vor den Ruderflächen in den Aussenflügeln eingebaut werden. Die Verkabelung kommt, gemeinsam mit der Motorverkabelung, in einen werksmässig bereits vorhandenen Kabelschacht im Hauptflügel.

Ford Tri-Motor Ganz zum Schluss werden die Verkleidungen der Motorgondeln und Motorenattrappen angebracht. Beides besteht, wie auch das Cockpit, aus ABS-Tiefziehteilen, die relativ gute Passgenauigkeit haben und auch schon fix und fertig lackiert sind.
Ein paar Klebetropfen später sind auch die Schwimmer montiert und mann kann sich entspannt zurücklehnen und mit Lackstift und Schiebebildern das Finish angehen.
Der vordere Sternmotor bleibt unverkleidet und verleiht dem Flieger ein sehr imposanntes und unverwechselbares Aussehen, denn der wuchtige 9-Zylinder ist auch im Flug ein markanntes Erkennungszeichen.

In der originalgetreuen Lackierung eines TWA-Clippers präsentiert sich das Modell voller Stolz und ist sicher nicht nur in der Parkflyer-Szene ein echter Hingucker!

Ford Tri-Motor im Flug Kurz nach Fertigstellung lockte erfreulicherweise das Wetter mit perfekten Flugbedingungen: wolkenlos, windstill und temperaturen leicht über Null.
Für den Erstflug wurde die Ford Tri-Motor mit einem leichten Schubs und mit Vollgas ihrem Element übergeben.
Zu meinem grossen Erstaunen lag der Flieger sofort sauber in der Luft. Kein Trimmen nötig, Schwerpunkt also genau getroffen (was für meine Baukünste doch schon recht ungewöhnlich ist).
Aber KAVAN hat ja auch gut vorgesorgt: Die Art und Weise wie der Bausatz gestaltet ist, bietet erfreulicherweise nur wenig Fehlermöglichkeiten.
Auch die Herstellerangaben für die Ruderausschläge sind gut gewählt und aufeinander abgestimmt, denn der Flieger reagiert nicht allzu sportlich, sondern eher wie ein grosser Brummer. Dadurch lässt er sich aber trotz seiner geringen Abmessungen recht majestätisch durch die Luft bewegen. Kunstflug sollte aber vermieden werden.

Ford Tri-Motor im Flug Die drei Motoren liefern wirklich guten Schub, der auch für sichere Wasserstarts voll ausreicht. Dennoch sollte man ein wenig Flugerfahrung mit bringen, da das halbsymmetrische Flügelprofil im Langsamflug ein wenig zickig wirkt. Bei Windstille reicht Halbgas zum gemütlichen Fliegen, sollte aber schon bei geringstem Luftzug auf mindestens Dreiviertelgas erhöht werden, um sicher seine Bahnen ziehnen zu können.
Da Landungen auf dem Wasser sowieso nicht im Sackflug, sondern mit ausreichend Fahrt an die Wasseroberfläche heran geflogen werden, sollte die Gefahr eines Ströhmungsabrisses nicht sonderlich hoch sein.
Landungen auf dem Land sollten nur auf weichem Gras oder, im Winter, auf Schnee erfolgen, da die Schwimmer ein wenig empfindlich gegen Beschädigungen sind.


Weitere Flugerfahrungen

Inzwischen habe ich mit der Ford Trimotor einige Erfahrungen gesammelt.
So habe ich sie inzwischen auch mal bei ein wenig mehr Wind geflogen, was insgesamt nicht so gut war. Zwar haben die drei Motoren generell genug Schub, jedoch fehlt der Trimot ein wenig das Durchsetzungsvermögen. Durch ihr geringes Gewicht wird sie schnell zum Spielball der Natur. Ich muss aber ausdrücklich dazu sagen, dass die Ford Trimotor definitiv nicht dafür gemacht ist, sie sich aber bei meinen teilweise recht harten "Tests" wirklich tapfer geschlagen hat.

Nach etlichen, wirklich schönen Flügen, zeigte die Trimotor dann irgendwann auch mal zwangsläufig Gebrauchsspuren. Mit Abstand der empfindlichste Teil sind die Schwimmer. Sie bestehen aus zwei Depronschalen, die spantenlos aufeinandergeklebt sind. So war es kaum zu vermeiden, dass sie einmal bei einer normalen Landung auf kurz geschorenem Gras auf der Oberseite einknickten. Das liess sich erfreulicherweise gut durch Ersetzen des deformierten Teils mit neuem Depron reparieren.

Dummerweise überschlug sich die Trimotor dann gleich ein paar Landungen später noch einmal auf dem Wasser, wobei ein Flügel einknickte. (Ich konnte mit den Propellern kopfüber schwimmend an Land tuckern! *lol*) Auch das liess sich in einer nicht ganz unkomplizierten Notoperation wieder reparieren. Dazu musste ich die Flügelhalbschalen auftrennen, die deformierte Stelle wieder mit neuem Depron ersetzen und den verdehten (Depron-)Flügelholm ersetzen.

Nochmal ein paar Flüge später machte ich allerdings leider aufgrund meiner Grobmotorik eine etwas sportlichere Landung auf Gras, bei der die Schwimmer völlig zerstört wurden.
Noch an Ort und Stelle führte ich eine "Feldmodifikation" durch, der die Schwimmer, sammt Streben zum Opfer fielen.
(Die Einzelheiten der Feldmodifikation lassen sich in zwei Worten zusammenfassen: *knack* ... *knack*.)

Erstaunlicherweise flog dann die Trimotor ohne Schwimmer phantastisch. Sie hatte jetzt deutlich weniger Luftwiderstand, so dass die drei Direktlinge richtig zur Entfaltung kamen! Durch die etwas höhere Fluggeschwindigkeit lag sie jetzt jederzeit satt im Ruder, dennoch wagte ich es nicht mit ihr allzu wilde Figuren zu fliegen - man weiss ja nie...

Ford Tri-Motor im Flug

Die Trimotor hatte jetzt also schon allehand Narben, die sich zwar mit etwas Farbe gut abdecken liessen, dennoch sah man ihr die Strapazen an. Nach leider nur einer schönen und flugreichen Saison habe ich sie jetzt in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. Sie ist zwar noch flugtauglich, ich möchte sie aber nicht noch weiter strapazieren, weswegen sie jetzt einen extra Regalplatz bekommen hat. - Sie hat es sich verdient!

Vieleicht rüste ich sie irgendwann noch einmal mit LiPo-Zellen aus. Mit der Gewichtsersparnis könnte ich ihr dann auch wieder neue, stabilere Schwimmer spendieren. Lohnen würde es sich auf jeden Fall, denn die Ford Trimotor ist wirklich ein wunderschöner Park-Flyer!

 

© 2005 Dietmar Kühn